Los Llanos
Die Llanos bzw. die Tiefebenen Venezuelas wurden bereits im 19. Jahrhundert von Alexander von Humboldt poetisch – wissenschaftlich beschrieben. Touristisch erschlossen sind die Llanos jedoch erst seit Mitte der 90er. Bei der Fahrt in die Llanos scheint es einem, als habe sich das Weltmeer vor einem ausgebreitet. Der Blick auf die unendliche Weite der Steppe und auf das hohe sich im Wind auf- und abwiegende Gras, das sich wellenförmig bis an den Horizont ausdehnt. Die Llanos bestehen aus riesigen Weideflächen, die von Flüssen durchzogen sind. Die Gegensätze sind extrem: Phasen extremer Trockenheit werden abgelöst durch Überschwemmungen. Mit ihnen verwandeln sich die Llanos in fruchtbares Land.
Traditionell sind die Llanos, die etwa 1/3 der Gesamtfläche Venezuelas einnehmen, Viehzuchtgebiet. Die Hatos (Viehzuchtfarmen) sind von riesigen Ausmassen.
In keinem anderen Gebiet Venezuelas gibt es so viele und gute Gelegenheiten, Tiere zu beobachten, denn diese wasserreichen Flachlandschaften bieten vielen Tierarten ideale Lebensbedingungen. So findet man neben Schildkröten, Kaimanen, Eidechsen, Schlangen (u.a. auch die riesige Anakonda) auch Affen, Jaguare, Hirsche, Gürteltiere, Wasserschweine und vieles mehr. In den Flüssen findet man Zitteraale und die berüchtigten Pirañas. Die Llanos gelten besonders als Vogelparadies, denn über Enten, Löffler, Ibisse, Hoazin, Falken, Königsgeier, Silberreiher und dem Jabiru (grösster Storch der Welt) ist hier alles vertreten.